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Nach sechs Jahren Bauzeit geht das Grossprojekt des Ersatzneubaus der Grimselstaumauer Spitallamm in die letzte Phase. Besonders an diesem Projekt ist, dass die bestehende Mauer erhalten bleibt und später geflutet wird. Bei Fertigstellung wird die neue Grimselstaumauer Spitallamm eine Betonkubatur von über 220 000 m³ aufweisen, eine Höhe von 113 m erreichen und sich über eine Kronenlänge von 210 m erstrecken. Mapei konnte für dieses einzigartige Projekt über 1000 Tonnen Produkte liefern.

Ein Projekt mit Geschichte

Die Spitallamm-Staumauer wurde 1928–1932 erbaut und bildet zusammen mit der Staumauer Seeuferegg einen der grössten künstlichen Stauseen der Schweiz. Die bestehende Spitallamm-Staumauer war in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig, unter anderem aufgrund eines horizontalen Risses wenige Meter unterhalb der Mauerkrone. Seit 2019 laufen die Bauarbeiten für den Ersatzneubau, der voraussichtlich im Oktober 2025 abgeschlossen wird.

Während der gesamten Bauzeit blieb die bestehende Staumauer flussaufwärts in Betrieb, um die Absenkung des Stausees und die damit verbundenen Produktionsausfälle zu minimieren. Die hochalpine Baustelle auf über 1 900 m ü. M. stellte nicht nur logistisch eine grosse Herausforderung dar, sondern auch klimatisch: Arbeiten waren nur von Mai bis Oktober möglich, da der Beton bei zu tiefen Temperaturen nicht optimal aushärtet und die Baustelle aufgrund der Schneeverhältnisse oft nicht erreichbar war.

Die Zufahrt erfolgte über die Grimselpass-Strasse, die im Winter wegen Schneefällen und Lawinengefahr gesperrt ist. Um die kurze Bausaison bestmöglich zu nutzen, wurde während der Bauzeit in den Sommermonaten rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, gearbeitet.

Von Anfang an mit dabei

Mapei war von Beginn an ein wichtiger Partner bei diesem Projekt. Bereits 2019 lieferte Mapei für die Erschliessungstollen zur neuen Staumauer den Spritzbeton-Erstarrungsbeschleuniger Mapequick AF 1000. Mapei unterstützte zudem bei der Rezepturerstellung und überwachte die Frühfestigkeitsentwicklung beim Spritzbeton für die Tunnelsicherung.

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Betonierung der Staumauer

Im Sommer 2020 wurde die Betonanlage aufgebaut und das Kieswerk in Betrieb genommen. Die Gesteinskörnung wurde lokal an der Gerstenegg aufbereitet – einer ehemaligen Deponie für Ausbruchmaterial aus früheren Bauarbeiten im Grimselgebiet.

Im September 2020 wurden die drei Hauptbetonrezepturen für Kontakt-, Massen- und Vorsatzbeton erstmals hergestellt und vor Ort getestet. Bei der Weiterentwicklung der Rezepturen konnte Mapei ihre langjährige Expertise einbringen, was die Qualität des Betons sowie den Einbau und die Verdichtung optimierte.

Nach einer langen Winterpause erfolgte im Juni 2021 die Betonierung des ersten Betonblocks. Für die Betonierung der Staumauer kamen die Produkte Dynamon Easy 31 als Betonverflüssiger und Mapeair AE 205 als Luftporenbildner zum Einsatz – insgesamt lieferte Mapei über 800 Tonnen dieser beiden Produkte.

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Felsinjektionen zur Untergrundabdichtung

Im Sommer 2022 begannen die Vorbereitungen für die Felsinjektionen zur Abdichtung des Baugrunds. Die Fugeninjektionen zwischen den Staumauerblöcken erfolgten während der kalten Wintermonate, da sich der Beton bei tiefen Temperaturen zusammenzieht und dadurch mehr Injektionsgut in die Fugen und Risse eindringen kann. Für diese Arbeiten wurden spezielle Rezepturen mit hochwertigen Bindemitteln und dem Zusatzmittel Dynamon SX Injection entwickelt.

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Abdichtung von Wasseraustritten

Während der Bauarbeiten kam es wiederholt zu Wassereintritten oder Wasseraustritten, die gestoppt und abgedichtet werden mussten. Auch hier konnte Mapei wieder ihre Expertise unter Beweis stellen und bot für das Baustellenpersonal Injektionsschulungen an. Für wasserführende Abdichtungen wurde das Polyurethanharz Resfoam 1KM IT verwendet sowie das Injektionsharz Epojet für statische Verklebungen.

Die letzte Etappe

Am 3. September 2024 war es soweit: Die letzte von insgesamt 402 Betonieretappen wurde erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt wurden 223 826 m3 Beton verbaut.

Unmittelbar nach den letzten Betontagen wurde die Betonanlage demontiert und abtransportiert. Im Dezember 2024 wurde der Grimselsee vollständig entleert, um die neue Staumauer mit den bestehenden Wasserkraftanlagen zu verbinden.

Im Frühling 2025 erfolgte der Ersteinstau der neuen Staumauer. Im Zuge der kontrollierten Entleerung wurden die restlichen rund elf Meter des Ausgleichsstollens sowie der neue Grundablass ausgebrochen und fertiggestellt. Beim neuen Grundablass zum See kam erneut Mapequick AF 1000 zum Einsatz.

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Mapei – hochwertige Produkte und wertvolles Know-how

Mapei freut sich, bei einem solch einzigartigen Projekt einen wichtigen Beitrag geleistet zu haben – mit qualitativ hochwertigen Produkten und fundierter Beratung direkt auf der Baustelle. Dank unserer langjährigen Erfahrung im Bereich Betonzusatzmittel konnten wir den Bauprozess optimal unterstützen und so zum Erfolg dieses Projekts beitragen. Gleichzeitig leisten wir damit auch einen Beitrag zur langfristigen Stromproduktion aus nachhaltiger Wasserkraft am Grimselsee – ein Meilenstein für die Energiezukunft der Schweiz. Mapei möchte allen Beteiligten herzlich für die erfolgreiche Zusammenarbeit danken.

Projektdatenblatt

Bereich
Ersatzneubau, Staumauer, Erschliessungsstollen
Standort
Guttannen (BE), Schweiz
Projektart
DAMM
Durchgeführte Arbeiten
Seit 2019 wird der Ersatzneubau der Grimselstaumauer Spitallamm gebaut. Die bestehende Mauer blieb während der Bauzeit in Betrieb, um Produktionsausfälle zu minimieren.
Die Baustelle auf über 1 900 m ü. M. stellte logistische und klimatische Herausforderungen dar, da Arbeiten nur von Mai bis Oktober möglich waren. Mapei lieferte 2019 den Spritzbeton-Erstarrungsbeschleuniger Mapequick AF 1000 für die Sicherung des Erschliessungsstollens. Im Sommer 2020 wurde die Betonanlage aufgebaut und das Kieswerk in Betrieb genommen. Im Juni 2021 begann die Betonierung der Staumauer. Insgesamt lieferte Mapei über 800 Tonnen des Betonverflüssigers Dynamon Easy 31 und des Luftporenbildners Mapeair AE 205. Im Sommer 2022 begannen die Felsinjektionen zur Abdichtung des Baugrunds, wobei Rezepturen mit dem Zusatzmittel Dynamon SX Injection eingesetzt wurden. Während der Bauarbeiten mussten Wasseraustritte gestoppt und mit Resfoam 1KM IT und Epojet abgedichtet werden. Am 3. September 2024 wurde die letzte Betonieretappe abgeschlossen, insgesamt weist die neue Staumauer eine Betonkubatur von rund 220 000 m³ auf. Mapei leistete einen wichtigen Beitrag mit hochwertigen Produkten und fundierter Beratung, was den Bauprozess unterstützte und zur langfristigen Stromproduktion aus Wasserkraft am Grimselsee beiträgt. Mapei möchte allen Beteiligten für die erfolgreiche Zusammenarbeit danken.
Baubeginn und -ende
2019/2025
Art der Anwendung
Betonzusatzmittel
Auftragnehmer/Generalunternehmen
Frutiger AG, Thun; Implenia AG, Glattpark; Ghelma AG, Meiringen
Ausführer/Verarbeiter
Frutiger AG, Thun; Implenia AG, Glattpark; Ghelma AG, Meiringen
Architekt/Planer
Kraftwerke Oberhasli AG (KWO), Innertkirchen
Projektverantwortliche(r)
Kraftwerke Oberhasli AG (KWO), Innertkirchen
Technischer Verkaufsberater MAPEI
Stefan Niederberger
Link zur Webseite mit weiteren Angaben
https://www.mapei.com/ch/de-ch/realta-mapei/artikeldetail/grimsel
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