Der Klimawandel und die wachsende Bevölkerung stellen die Infrastrukturen in der Schweiz vor eine grosse Herausforderung. Im Interview mit Andrea Galli, dem CEO von ARX, erfahren Sie mehr zur Zukunft des Bauens und welche Rolle ARX und Mapei dabei spielen können.

Infrastruktur begegnet uns im Alltag überall: Sei es auf dem Weg zur Arbeit in Form des Verkehrsnetzwerks, während der Ausbildung oder Freizeit in Unterrichts- und Sportanlagen oder in unseren eigenen vier Wänden, wo wir mit Wärme, Wasser und Strom versorgt werden. Doch mit dem Bau von Infrastrukturen ist die Arbeit noch längst nicht abgeschlossen. Der Unterhalt stellt einen erheblichen Kostenfaktor dar und darf nicht in den Hintergrund rücken. Gerade im Bereich Verkehr zeigt sich zunehmend, dass gewisse Infrastrukturbereiche über viele Jahre hinweg vernachlässigt worden sind und in den nächsten Jahren deshalb grosse Investitionen nötig sein werden. Zusätzlich werden die durch den Klimawandel prognostizierten Hitzeperioden und Starkregenereignisse noch weitere Investitionen erfordern. Aus diesem Gesichtspunkt scheint es also, dass dem Bausektor die Arbeit so schnell nicht ausgehen wird. Wir haben Andrea Galli, den CEO von ARX, in Grono (GR) getroffen und mit ihm unter anderem über Zukunftstrends und Nachhaltigkeitsaspekte im Bauwesen gesprochen. Das Unternehmen ARX hat sich auf Ingenieurwesen und auf die Planung komplexer Infrastrukturen spezialisiert und setzt, genau wie Mapei, stark auf Innovation. Mapei und ARX waren bereits gemeinsam an verschiedenen bedeutenden Projekten beteiligt – darunter am Grimsel-Staudamm, am Ceneri-Basistunnel und an der Gottardo Arena in Ambrì.

ARX und Mapei setzen bei ihren Geschäftsmodellen auf Innovation.
Welche Herausforderungen sehen Sie allgemein und bei der Materialwahl für grosse Infrastrukturprojekte?
Andrea Galli: Die grössten Herausforderungen liegen in der komplexen Planung, der Einhaltung von Zeit- und Kostenplänen sowie in der Sicherstellung von Dauerhaftigkeit und Sicherheit. Bei der Materialwahl sind Faktoren wie Beständigkeit gegenüber extremen Wetterbedingungen, Wartungsfreundlichkeit und Umweltverträglichkeit entscheidend.

Welche Rolle spielen innovative Baustoffe wie sie Mapei laufend entwickelt in Ihren Projekten?
Innovative Baustoffe wie die von Mapei sind für unsere Projekte von entscheidender Bedeutung. Der Einsatz von Hochleistungsbetonen, speziellen Mörteln und Abdichtungslösungen verbessert die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit unserer Bauwerke erheblich. Besonders wichtig ist für uns die kontinuierliche Entwicklung von Materialien mit einer besseren Umweltbilanz und verbesserten Eigenschaften.

Nachhaltigkeit spielt heute eine Schlüsselrolle im Bauwesen. Welche Kriterien sind Ihnen in diesem Bereich besonders wichtig?
Für ARX sind vor allem die Reduzierung der CO2-Emissionen, die Verwendung von recycelten oder umweltverträglicheren Materialien, die Energieeffizienz während des Bauprozesses sowie die Dauerhaftigkeit der Bauwerke von grosser Bedeutung. Es ist für uns in Bezug auf Nachhaltigkeit wichtig, wenn ein Werk eine Lebensdauer von 100 Jahren und nicht nur von 50 Jahren hat. Wir arbeiten bevorzugt mit Partnern zusammen, die wie wir auf eine verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Bauweise setzen. 

«Für uns ist Nachhaltigkeit auch, dass ein Werk eine möglichst lange Lebensdauer hat.»
Andrea Galli, CEO von ARX


Die Zusammenarbeit zwischen Materialherstellern und Ingenieurbüros ist in der Baubranche von grosser Bedeutung, um optimale Lösungen zu finden.

Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit Materialherstellern wie Mapei für den Erfolg Ihrer Projekte?
Sehr wichtig, denn die Kooperation mit erfahrenen Fachleuten ermöglicht uns, die optimalen Lösungen für die technischen Anforderungen jedes Projekts auszuwählen. Qualität, Innovation und Zuverlässigkeit stehen dabei im Vordergrund. Der technische Support und der Wissensaustausch mit unseren Partnern sind für uns unverzichtbar.

Zukünftige Trends im Ingenieurbau umfassen den verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und den Einsatz modernster Technologien wie selbstheilende Materialien, modulare Bauweisen und 3D-Druck. Mapei kann diesen Wandel mit innovativen Baustoffen vorantreiben, während ARX diese Entwicklungen in die Praxis umsetzt. Ein zentraler Punkt bei ARX ist, dass Bauprojekte umgesetzt werden, die die Gesellschaft braucht und die einen Mehrwert schaffen.

Was sind aus Ihrer Sicht die Zukunftstrends im Ingenieurbau und welche Rolle kann Mapei / ARX dabei spielen?
Zukünftige Trends im Ingenieurbau umfassen den verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und den Einsatz modernster Technologien wie selbstheilende Materialien, modulare Bauweisen und 3D-Druck. Mapei kann diesen Wandel mit innovativen Baustoffen vorantreiben, während ARX diese Entwicklungen in die Praxis umsetzt. Ein zentraler Punkt bei ARX ist, dass Bauprojekte umgesetzt werden, die die Gesellschaft braucht und die einen Mehrwert schaffen.

Wie sehen Ihrer Meinung nach die Städte der Zukunft aus?
Die Städte der Zukunft werden zunehmend intelligent und nachhaltig sein. Wir erwarten städtische Räume mit vernetzten Infrastrukturen, effiziente öffentlichen Verkehrssystemen, energieautarken Gebäuden und grünen Erholungsflächen. Der Fokus wird auf anpassungsfähigen, klimafreundlichen Lösungen liegen, die den demografischen und klimatischen Herausforderungen gerecht werden. 

Welche Aufgaben werden jetzt schon von KI übernommen und wo sehen Sie den Mehrwert des Menschen in der Baubranche jetzt und in Zukunft?
Künstliche Intelligenz unterstützt bereits heute Planungs-, Entwurfs- und Überwachungsprozesse, etwa durch BIM-Modelle, digital Twins, prädiktive Analysen und automatisierte Instandhaltungssteuerung. Dennoch bleibt der menschliche Faktor unersetzlich, insbesondere bei strategischen Entscheidungen und komplexen Herausforderungen.

«ARX will mit ihren Projekten einen Mehrwert für die Gesellschaft schaffen.»
Andrea Galli, CEO von ARX

Verlosung Novalis 2029

In dieser spekulativen Fiktion lesen wir im Jahr 2059 über einen Arbeitstag im Leben von Maren, einer Künstlerin, die im Jahr 2029 in einem Ingenieurbüro arbeitet. Die Geschichte behandelt Themen wie die Umnutzung von bestehenden Infrastrukturen, Terraforming, Energiespeicherung, Geoengineering, unterirdische Landwirtschaft und den Wiederaufbau von Kriegsregionen. Zusätzlich zur Geschichte umfasst das Buch ebenfalls Einblicke von fünf Experten (Pierre de Meuron, Daniel Wiener, Aymen Cheikh Mhamed, Sabrina Kost, Andrea Galli) in Bereiche wie Ingenieurwesen, Architektur oder Stadtplanung.

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