Chemische Verankerungen in Form von Injektionsmörteln erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Was für einen Einfluss hat der Tragemechanismus auf die richtige Wahl des Dübels? Was ist der Unterschied zwischen mechanischen und chemischen Verankerungen? Und was sind die Vorteile von Injektionsmörteln? Ein kurzer Exkurs in die Befestigungstechnik gibt Antworten dazu.

Einfluss der Tragemechanismen

Es gibt drei Arten von Tragemechanismen für Befestigungen: der Reib-, Form- und Stoffschluss. Der meistverwendete ist der Reibschluss. Darunter fallen sämtliche Spreizdübel sowie der bekannte Kunststoffdübel. Durch die Spreizung des Dübels erfolgt eine Reibung an der Bohrlochwand. Die Einwirklast und zum Teil auch die hohen Spannungen werden an den Untergrund abgegeben. Je nach Anordnung der Dübel (Achs- und Randabstände) kann dies zur Minderung des Tragwiderstandes führen.

Der Formschluss wird vorwiegend eingesetzt, wenn der Untergrund eine geringe Festigkeit aufweist oder wenn dynamische Lasten übernommen werden müssen. Die bekanntesten Arten von Dübel mit Formschluss sind die Hinterschnittanker, die für die Aufnahme dynamischer Lasten oder in Risszonen verwendet werden sowie die Injektionsmörtel in Hohllochziegel und Backsteinen.

Der Stoffschluss ist im Gegensatz zum Reibschluss spannungsarm. Das heisst, es werden (praktisch) keine Spannungen in den Untergrund abgeleitet. Damit findet sich der Einsatz solcher Dübel überall dort, wo geringe Achs- und Randabstände gefordert und die aufzunehmenden Lasten hoch sind. Einige Beispiele dafür sind die Verankerung eines Balkongeländers auf der Brüstungskrone oder die Montage eines Stahlträgers mit Grundplatte auf den Ecken der Betondecken.

Die Familie der chemischen Anker

Der Begriff «chemischer Anker» ist beim Stoffschluss angebracht. In einem Bohrloch wird eine chemische Substanz eingefüllt und danach eine Gewindestange oder ein Bewehrungseisen eingeführt. Die chemische Substanz hat die Aufgabe, einen Verbund zwischen Untergrund und Stahl so zu gewährleisten, dass die eingeleiteten Kräfte aufgenommen werden können. Das Bohrloch im Untergrund (meistens Beton) spielt bei dieser Dübel-Art eine wichtige Rolle. Die Art der Bohrlochherstellung (Hammer- oder Diamantbohren), die Reinigung des Bohrlochs sowie der Bohrlochdurchmesser und die -tiefe sind die wesentlichsten Faktoren. Die Versagensart der chemischen Dübel bei richtiger Reinigung und Bohrung so-wie Verklebung ist meistens der Bruch des Stahlelements.

In Zusammenhang mit chemischen Dübeln werden zwei Begriffe genannt: der Verbundanker und der Injektionsmörtel. Der Unterschied zwischen den beiden Arten liegt in der Verpackung des chemischen Produktes. Beim Verbundanker ist es eine Patrone aus Glas oder Kunststofffolie, während beim Injektionsmörtel die Chemie in einer Kartusche steckt.

Durchschlagender Erfolg

Die Injektionsmörtel werden aufgrund ihrer wesentlichen Vorteile in der Praxis immer öfters benutzt. So braucht es nur einen Mörtel für zahlreiche Anwendungen, Untergründe und Stabdurchmesser. Zudem halten sie hohe Lastwerte bei geringen Platzverhältnissen aus (Rand- und Achsabstände) und lassen sich einfach verarbeiten.

Mapei hat eine eigene Produktlinie an Injektionsmörtel entwickelt. Die Injektionsmörtel Mapefix sind einfach anwendbar, leistungsstark und zuverlässig. In den Grafiken und Tabellen finden Sie eine Übersicht der Mapefix-Injektionsmörtel und deren Eigenschaften. Ihr Verkaufsberater steht Ihnen bei der Auswahl des geeigneten Produktes gerne zur Verfügung.

Produkt im Fokus – Mapefix EP 385

Der perfekte chemische Ankerklebstoff für strukturelle Lasten

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Die Verarbeitung – ein Kinderspiel

Mapefix EP 385 ist in einer Duo-Kartusche mit dazugehörigem Statikmischer erhältlich. Somit ist es ein Leichtes, den Epoxidharzmörtel zu verarbeiten. Und so gehts: Das Bohrloch ganz einfach bis zu zwei Drittel seiner Tiefe mit Mapefix EP 385 ohne Lufteinstösse auffüllen. Anschliessend die Verankerung drehend in das Loch einführen, bis sämtliches überschüssiges Harz herausgedrückt ist. Jetzt gilt es nur noch abzuwarten, bis der Ankerklebstoff vollständig ausgehärtet ist. Mehr Informationen finden Sie im technischen Merkblatt.

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