45 Jahre – so alt ist der Schweizer Gebäudepark mittlerweile im Durchschnitt. Mit zunehmendem Alter steigt auch der Sanierungsbedarf. Um die Tragwerke im Sanierungsfall an die bestehenden Normen anzu­passen, bietet Mapei verschiedene Lösungen an.

Ab den 1990er-Jahren hat die Wohnbautätigkeit in der Schweiz stark an Fahrt gewonnen: Im Zeitraum von 1990 bis 2019 stieg die Anzahl der Gebäude mit Wohnnutzung um rund ein Drittel auf 1,8 Millionen. Die übrigen zwei Drittel des Gebäudeparks sind älter als 40 Jahre, ca. 30 Prozent davon wurden gar vor 1945 gebaut.

Doch nicht nur die Neubautätigkeit hat stark zugenommen. Seit 1980 haben sich die Investitionen in die Renovation von Gebäuden in etwa verdreifacht. Die verschiedenen Bauteile eines Gebäudes haben eine unterschiedlich lange Lebenserwartung. Regelmässige Unterhalts- und Sanierungsmassnahmen sind daher unerlässlich, um den Wert der Immobilie zu erhalten oder zu steigern und die Anforderungen an den Umweltschutz zu erfüllen. Vor einer Sanierung werden u. a. der bauliche Zustand des Gebäudes, der Energieverbrauch und CO2-Ausstoss sowie weitere Aspekte wie Statik, Brandschutz und Denkmalpflege analysiert.

Strukturelle Verstärkung von Gebäuden

Wird ein Gebäude komplett renoviert, muss auch die Statik der Struktur überprüft werden. Die Schweizer SIA-Normen weisen heute höhere Anforderungen an die Nutzlasten, den Tragwiderstand und die Gebrauchstauglichkeit der Tragelemente aus als beim Bau des Gebäudes. Auch wenn die Schweiz mit Ausnahme der Region Basel und des Wallis kein Erdbebenrisikogebiet ist, muss jedes Gebäude einen minimalen Widerstand gegen diese Einwirkung vorweisen. Erfüllt das Gebäude die Vorgaben an die Erdbebensicherheit nicht, muss die Tragstruktur ertüchtigt werden. Neben der Erdbebensicherheit können auch die Beschädigung der verwendeten Baumaterialien, die Nutzungsänderung eines Bauwerks und die Erhöhung der auf das Bauwerk einwirkenden Lasten eine strukturelle Verstärkung notwendig machen.

Verstärkungssysteme aus dem Hause Mapei

Mapei hat jahrzehntelange Erfahrung in der strukturellen Verstärkung von Gebäuden. Geprägt durch die schweren Erdbeben in Italien – 1997 in Assisi, 2009 in L’Aquila und 2016 in Amatrice – entwickelte Mapei in Zusammenarbeit mit internationalen Universitäten umfassende Verstärkungssysteme für jede Art von Anforderung.

Die Mapei-Systeme sind in folgende Kategorien unterteilt:

FRP-System

Faserverstärkte Polymere, besser bekannt als FRP, sind Verbundwerkstoffe mit einer organischen Polymermatrix (Epoxidharz). Damit wird ein langes, kontinuierliches Verstärkungsmaterial aus hochfesten Fasern imprägniert. Dieses System wird wiederum in zwei Kategorien unterteilt:

  • MapeWrap-System: ein strukturelles Verstärkungssystem aus hochfestem Carbon-, Glas- oder Basaltfasergewebe mit hohem Elastizitätsmodul und Epoxidharzen zur Imprägnierung und Verklebung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verstärkungssystemen lassen sich die
    MapeWrap-Verstärkungsfasern in die effektiven Spannungsrichtungen ausrichten und dosieren.
  • Carboplate-System: ein Strukturverstärkungssystem aus pultrudierten, hochfesten und mit Epoxidharz vorimprägnierten Kohlefaserlamellen. Das System kann mit verschiedenen Lamellentypen (Carboplate) realisiert werden, die sich in ihrem Elastizitätsmodul und ihren Abmessungen unterscheiden.

 

FRG-System

Die verschiedenen FRG-Systeme (Fibre Reinforced Grout) bestehen aus einer anorganischen Matrix (Mörtel), in die Verstärkungsfasern in Form von Gewebe eingebettet sind. Dabei werden zwei ­Kategorien unterschieden:

  • CRM-Systeme: Sie umfassen Mörtel, die in einer Dicke von 3 bis 4 cm aufgetragen werden können. Damit lassen sich, kombiniert mit Glas­fasernetzen, selbst sehr unregelmässige Mauerwerke abdecken.
  • FRCM-Systeme: Sie bestehen aus speziellen faserverstärkten Mörteln, die in einer Dicke von ca. 1 bis 1,5 cm in Kombination mit verschiedenen Arten von Faserverstärkungsnetzen (Glas, Basalt oder Carbon) aufgetragen werden. Damit lassen sich Masse und Steifigkeit der Bewehrung effektiv reduzieren bei einer gleichzeitig deutlichen Erhöhung der mechanischen Festigkeit. Durch die sehr hohe Haftung der Mörtel auf dem Untergrund wird die Bildung von Querverbindungen vermieden. Wenn eine mechanische Verbindung unabdingbar ist, können die speziellen Anker MapeWrap Fiocco (aus Glasfaser-, Basalt- oder Kohlefaserbefestiger) verwendet werden.

 

HPC-System

Zur Verstärkung bestehender Strukturen bietet Mapei eine neue Mörtelfamilie aus der Planitop-HPC-Linie an: Zementmörtel, die mit Fasern verstärkt sind und über sehr hohe mechanische Eigenschaften verfügen. Bei der Sanierung des historischen Leuenhofs an der Zürcher Bahnhofstrasse kam der Mörtel Planitop HPC Floor 46 zur strukturellen Verstärkung der Hourdisdecken zum Einsatz – nachzulesen in der Realtà Mapei 14.

 

MapeWrap EQ System

Zum Erdbebenschutz nichttragender Elemente hat Mapei das MapeWrap EQ System entwickelt. Dieses wirkt wie eine seismische Tapete und verschafft mehr Zeit für Evakuierungsmassnahmen.

Wir unterstützen Sie

Jede Gebäudesanierung erfordert eine objektspezifische, technische Lösung unter Berücksichtigung der geltenden Vorschriften. Unsere technischen Verkaufsberater und unser Planerberater-Service unterstützen Sie dabei, eine individuelle Lösung für Ihr Projekt zu erarbeiten. Auch die Bemessung statischer Verstärkungen gehört zu unserer Kernkompetenz. Kontaktieren Sie uns!

Weitere Informationen: www.mapei.ch | info@mapei.ch | +41 26 915 90 00

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