Aus der Realtà Mapei Nr. 24 - 08.04.2025

Grimselstaumauer Spitallamm

Location icon Guttannen (BE)

Die Spitallamm-Staumauer wurde 1928–1932 erbaut und bildet zusammen mit der Staumauer Seeuferegg einen der grössten künstlichen Stauseen der Schweiz. Die bestehende Spitallamm-Staumauer war in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig, unter anderem aufgrund eines horizontalen Risses wenige Meter unterhalb der Mauerkrone. Seit 2019 laufen die Bauarbeiten für den Ersatzneubau, der voraussichtlich im Oktober 2025 abgeschlossen wird.

Während der gesamten Bauzeit blieb die bestehende Staumauer flussaufwärts in Betrieb, um die Absenkung des Stausees und die damit verbundenen Produktionsausfälle zu minimieren. Die hochalpine Baustelle auf über 1 900 m ü. M. stellte nicht nur logistisch eine grosse Herausforderung dar, sondern auch klimatisch: Arbeiten waren nur von Mai bis Oktober möglich, da der Beton bei zu tiefen Temperaturen nicht optimal aushärtet und die Baustelle aufgrund der Schneeverhältnisse oft nicht erreichbar war.

Die Zufahrt erfolgte über die Grimselpass-Strasse, die im Winter wegen Schneefällen und Lawinengefahr gesperrt ist. Um die kurze Bausaison bestmöglich zu nutzen, wurde während der Bauzeit in den Sommermonaten rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, gearbeitet.

Mapei war von Beginn an ein wichtiger Partner bei diesem Projekt. Bereits 2019 lieferte Mapei für die Erschliessungstollen zur neuen Staumauer den Spritzbeton-Erstarrungsbeschleuniger Mapequick AF 1000. Mapei unterstützte zudem bei der Rezepturerstellung und überwachte die Frühfestigkeitsentwicklung beim Spritzbeton für die Tunnelsicherung.

Im Sommer 2020 wurde die Betonanlage aufgebaut und das Kieswerk in Betrieb genommen. Die Gesteinskörnung wurde lokal an der Gerstenegg aufbereitet – einer ehemaligen Deponie für Ausbruchmaterial aus früheren Bauarbeiten im Grimselgebiet.

Im September 2020 wurden die drei Hauptbetonrezepturen für Kontakt-, Massen- und Vorsatzbeton erstmals hergestellt und vor Ort getestet. Bei der Weiterentwicklung der Rezepturen konnte Mapei ihre langjährige Expertise einbringen, was die Qualität des Betons sowie den Einbau und die Verdichtung optimierte.

Nach einer langen Winterpause erfolgte im Juni 2021 die Betonierung des ersten Betonblocks. Für die Betonierung der Staumauer kamen die Produkte Dynamon Easy 31 als Betonverflüssiger und Mapeair AE 205 als Luftporenbildner zum Einsatz – insgesamt lieferte Mapei über 800 Tonnen dieser beiden Produkte.

Im Sommer 2022 begannen die Vorbereitungen für die Felsinjektionen zur Abdichtung des Baugrunds. Die Fugeninjektionen zwischen den Staumauerblöcken erfolgten während der kalten Wintermonate, da sich der Beton bei tiefen Temperaturen zusammenzieht und dadurch mehr Injektionsgut in die Fugen und Risse eindringen kann. Für diese Arbeiten wurden spezielle Rezepturen mit hochwertigen Bindemitteln und dem Zusatzmittel Dynamon SX Injection entwickelt.

Während der Bauarbeiten kam es wiederholt zu Wassereintritten oder Wasseraustritten, die gestoppt und abgedichtet werden mussten. Auch hier konnte Mapei wieder ihre Expertise unter Beweis stellen und bot für das Baustellenpersonal Injektionsschulungen an. Für wasserführende Abdichtungen wurde das Polyurethanharz Resfoam 1KM IT verwendet sowie das Injektionsharz Epojet für statische Verklebungen.

Projektdatenblatt

In diesem Artikel erwähnte Produkte

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