Detailinformationen zum Verlegeuntergrund
Bedingt durch den während der Hydratations- und Trocknungsphase stattfindenden Schwindprozess unterliegt Zementestrich einer Volumenminderung. Die dabei entstehenden Spannungen können bei zu früher Belegung mit Keramik, Beton- oder Naturwerkstein den Haftverbund zwischen Untergrund, Klebemörtel und Belagmaterial nachhaltig stören. Bei verfärbungsempfindlichen Naturwerksteinen können durch im Untergrund vorhandene überhöhte Feuchtigkeitspotenziale auch optische Beeinträchtigungen wie zum Beispiel Feuchtigkeitsflecken und Ausblühungen an den Steinoberseiten auftreten. Die Rezeptur des Estrichs und die Umgebungsparameter während der Hydratation bestimmen wesentlich den Zeitraum bis zur Belegreife.
Anforderungen an den Verlegeuntergrund
Die Estriche müssen in ihrer Qualität den Anforderungen der DIN 18560 entsprechen und eine verankerungsfähige Oberfläche, frei von haftungsmindernden Bestandteilen (z. B. Öle, Fette, Staub, Sinterschichten etc.) aufweisen. Die Ebenheit des Untergrundes muss den gemäß DIN 18202 vorgegebenen Toleranzen entsprechen. In Abhängigkeit des zu verlegenden Fliesen-/Plattenformates können höhere oder sogar darüberhinausgehende Anforderungen an die Ebenheit des Untergrundes bestehen.
Die Oberflächenzugfestigkeit sollte bei unbefahrenen Flächen mindestens 0,5 N/mm2 und bei befahrenen Flächen mindestens 1,0 N/mm2 betragen. Darüber hinaus sind die im Einzelfall tatsächlich erforderlichen Druck-, Biegezug- und Haftzugfestigkeiten auf die aus der vorgesehenen Nutzung zu erwartende Belastung abzustimmen. Die Belegreife ist bei einer Restfeuchte von ≤ 2,0 CM-% gegeben. Bei der Verlegung von großformatigen Platten mit Kantenlängen > 60 cm wird eine Reduzierung der maximalen Restfeuchte auf 1,8 CM-% empfohlen. Durch den Einsatz von stark verformbaren hydraulisch erhärtenden Klebemörteln oder von Entkopplungssystemen kann die Wartezeit vor der Verlegung von Keramik und verfärbungsunempfindlichen Naturwerksteinen deutlich reduziert werden.
Bei verfärbungsempfindlichen Naturwerksteinen ist die Austrocknung des Untergrundes auf Werte ≤ 2,0 CM-% abzuwarten, um optische Beeinträchtigungen an den Steinoberseiten auszuschließen.
Untergrundvorbereitung
Eventuell vorhandene haftungsmindernde Bestandteile wie Zementleimschichten, Öle, Fette, alte Spachtelmassen- und Klebstoffreste, Anstriche oder Beschichtungen sind durch geeignete, mechanisch abtragende Untergrundvorbereitungsverfahren restlos zu entfernen. Saugende Untergründe sind mit der sehr emissionsarmen Universal-Dispersionsgrundierung MAPEI PRIMER RA zu grundieren. Eventuell vorhandene Risse im Estrich sind mit geeignetem Reaktionsharz kraftübertragend zu schließen.
Keramik-, Beton- und Natursteinwerkverlegung
Die Auswahl der Mörtelsysteme ist insbesondere von den Fliesen- bzw. Plattenformaten, einsatz- bzw. nutzungsspezifischen Rahmenbedingungen sowie bei Naturwerkstein von gesteinsspezifischen Eigenschaften abhängig.
Die Verlegung sollte bei großformatigen Platten im Fugenschnitt (Kreuzfuge) vorgenommen werden, um die Gefahr von Rissbildungen und Hohllagigkeiten zu minimieren.
Bei Fliesen- und Platten mit Kantenlängen über 60 cm bzw. in hoch mechanisch- und nassbeanspruchten Bereichen sowie dem Außenbereich generell sollte die Verlegung im kombinierten Verfahren (Buttering-Floating-Verfahren) mit weitgehend vollsatter Bettung erfolgen.
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